Was wäre, wenn es keine Disrupteure gäbe?

Was wäre,
wenn es keine
Disrupteure gäbe?

„Ich kann freilich nicht sagen,
ob es besser wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll.“

(Georg Christoph Lichtenberg)

Es ist recht schwer, die Erfolge von Disrupteuren zu beschreiben. Aus drei einfachen Gründen:

• Der Erfolg besteht in verhinderten potenziellen Schäden. Da diese nicht eintraten, können sie in der Regel auch kaum vernünftig bewertet werden.

• Ausgangspunkt für Disruptionen sind in der Regel inkrementale Innovationen. Diese sind viel zu kleinteilig, um sie medial zu erwähnen.

• Wachsen sich diese inkrementalen Innovationen schließlich doch zu einer Disruption aus, kennt der Erfolg viele Väter und Mütter. Und die, die ihren Namen damit verknüpfen, sind leider nur sehr selten die, die ursprünglich der Idee folgten.

Einfacher sind jedoch Beispiele zu finden, bei denen die Disrupteure fehlten oder sie viel zu leise waren.
Eine Auswahl finden Sie hinter den nachfolgenden Links.

Am Nachmittag des 14. Juli 2021 begann es im Westen Deutschlands zu regnen. Wobei Regen eigentlich der falsche Begriff ist. Besser wäre Guss oder Wolkenbruch, die Meteorologen sprechen von Starkregen. Wobei auch diese Begriffe nur ungenau wiedergeben, welches Unwetter über Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zog. Ursache war das Tief Bernd. Örtlich sorgte es für über 200 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Schnell erreichten die Flüsse und Bäche in den Regionen ihre Fassungsgrenze. Mit brachialer Gewalt schießen die Wupper und die Ahr über ihre Ufer und überfluten Städte und Orte wie Bad Neuenahr-Ahrweiler, Sinzig und Bad Bodendorf, aber auch Teile von Düsseldorf und Wuppertal. Talsperren wie die Bevertalsperre bei Hückeswagen oder die Steinbachtalsperre laufen voll. An ein geordnetes Ablassen des Wassers ist kaum zu denken, da die Abflüsse mit Geröll, Baumstämmen und Schlamm verstopft sind. So drohen die Staudämme zu brechen und weitere Gemeinden zu überfluten. In den Abendstunden des 14. Juli und in der Nacht zum Donnerstag setzt sich die Katastrophe fort. Bis zu drei Meter hohe Wellen wälzen sich durch Fußgängerzonen und reißen alles mit, was ihnen im Weg steht. Autos, Wohnwagen, Häuser. Keller laufen innerhalb weniger Sekunden voll und lassen den darin Schutzsuchenden keine Überlebenschance. Andere Menschen müssen mit Hubschraubern und Booten von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden. Am Donnerstagvormittag dann ein weiterer Höhepunkt der Katastrophe. Auf der B265 zwischen den Erftstädter Ortsteilen Blessem und Liblar ergießt sich auf einer Länge von etwa einem Kilometer eine etwa drei Meter hohe Flutwelle über die Fahrbahn. Mehr als einhundert Fahrzeuge werden vom Hochwasser eingeschlossen. Viele der Insassen können sich grade noch retten. Ihre Fahrzeuge werden jedoch von den Wassermassen überspült. Manchmal ragen noch die Dächer der LKW aus der Wasserfläche, manche der Autos werden in reichlich zehn Meter Wassertiefe geortet. Am Freitagmorgen kommen die Fahrzeuge dann wieder zum Vorschein. Ineinander verkeilt, übereinander liegend.

Insgesamt kostet das Unwetter 133 Menschen das Leben. Der entstandene materielle Schaden wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Natürlich ist auch die Politik nicht untätig. Entschlossen zieht sie sich die Gummistiefel an, blickt sorgenvoll in die mitgereisten Kameras und verspricht sofortige Hilfe. Eine mobile Impfstation ist in Zeiten von Covid-19 auch schnell zu Stelle. Von den Stippvisiten im Katastrophengebiet führt der Weg direkt in die Talkshows der Fernsehsender, in denen die Litanei der Suche von Schuldigen beginnt. Natürlich sei der Klimawandel die Ursache, weswegen die Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes weiter forciert werden müssten. Und außerdem seien Querdenker überhaupt nicht willkommen.

Doch einige Tage später, quasi mit den zurückgehenden Pegelständen, wird eine andere Wahrheit sichtbar. Nämlich die, dass viele der Menschen, die ihr Leben verloren, und viele der mobilen Werte hätten gerettet werden können. Denn bereits am 10. Juli, vier Tage vor der Unwetterkatastrophe, gab das europäische Flutwarnsystem (Efas) eine Warnung vor extremen Hochwassern heraus. Diese Warnungen werden an die Regierungen in Deutschland und Belgien übermittelt. Auch die europäischen Wetterdienste warnen. Laut einer Sprecherin wurde das deutsche Bundesverkehrsministerium drei Tage vor dem Hochwasser von dem Deutschen Wetterdienst über die bevorstehenden Starkregenereignisse informiert. Am Mittwochmittag, dem Tag der Katastrophe, dann eine letzte Warnung. Der Deutsche Wetterdienst listet 37 Landkreise auf, für die die höchste Warnstufe „Dunkelrot“ gilt. Der DWD schreibt, dass Niederschlagsmengen zwischen 80 und 180 Liter pro Quadratmeter möglich seien, stellenweise bis zu 200 Liter pro Quadratmeter. „Infolge des Dauerregens sind unter anderem Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen sowie Überflutungen von Straßen möglich“, rapportiert der DWD. Auch Erdrutsche würden drohen. Alle später betroffenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz werden vom DWD markiert.

Doch trotz der eindrücklichen Warnungen passiert nichts. Es werden keine Evakuierungen vorgenommen und keine Schutzmaßnahmen ergriffen. Oftmals erreichen die Warnungen noch nicht einmal die Menschen, und wenn, dann werden sie ignoriert. Es fahren keine Polizeifahrzeuge durch die später betroffenen Ortschaften, es erfolgen keine Lautsprecherdurchsagen. Die Katastrophenwarn-Apps wie Nina oder PowerWarn sind nur gering verbreitet und erreichen so nicht die Mehrzahl der Bevölkerung. Automatische SMS-Warnsysteme existieren in Deutschland nicht. Schuldige an dem Desaster können, bis auf den Klimawandel, kaum ausgemacht werden. Auch wenn es kurzfristig gelingt, einer einzelnen Person die Verantwortung für die Folgen der Katastrophe zuzusprechen, kann diese sehr schnell auf ihre eingeschränkten Befugnisse verweisen. So wird man einige Tage später von einem Systemversagen sprechen.

Im Frühjahr 2022 kommt es schließlich doch noch zu persönlichen Konsequenzen. Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) und die Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne), die zum Zeitpunkt der Flutkatastrophe als rheinland-pfälzische Umweltministerin fungierte, treten von ihren politischen Ämtern zurück. Doch die Gründe der Rücktritte liegen nicht etwa in den Verfehlungen und Unterlassungen, die zu den tödlichen Konsequenzen der Flut führten. Stattdessen beugen sich die beiden Damen dem Druck der Medien, die ihnen ihre Urlaubsreisen in den Tagen nach der Katastrophe vorwerfen. Vertreter der Partei Die Grüne / Bündnis 90 beklagen danach die Brutalität der Politik und wie wenig diese die Vereinbarkeit von Familie und Beruf berücksichtigt. Über die Brutalität von Springwellen wird jedoch nicht mehr gesprochen.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/ahrtal-tote-fluten-hochwasser-100.html 
https://www.focus.de/politik/deutschland/die-flut-kam-nicht-ueberraschend-gewarnt-gezoegert-gestorben-die-toedliche-chronik-des-monumentalen-systemversagens_id_13508382.html

Am 4. August 2022 gab Patricia Schlesinger ihr Amt als ARD-Vorsitzende auf. Drei Tage später trat sie als Intendantin des RBB zurück. Gegen sie stehen Vorwürfe der Vorteilsnahme und der Korruption im Raum. Unter anderem soll sie sich eine 16%ige Gehaltserhöhung auf 303.000 €/Jahr sowie einen erheblichen Bonus zu diesem Grundgehalt gewährt haben. Weiterhin mietete der RBB mehrere Luxuslimousinen für sie an und ihr Ehemann erhielt hohe Beraterhonorare vom Sender. Sie richtete Abendessen in ihrer Privatwohnung aus, die sie gegenüber dem RBB als Arbeitsessen deklarierte. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des begründeten Anfangsverdachts der Untreue. Frau Schlesinger sieht sich dagegen einer Diffamierungskampagne ausgesetzt und weist alle Vorwürfe zurück. Sie seien eine Mischung aus Mutmaßungen, Unterstellungen und falschen Schlussfolgerungen.

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/schlesinger-ruecktritt-101.html

Am 25. Juni 2020 meldete das hochgelobte Unternehmen Wirecard Insolvenz an. Dieses Unternehmen entstand 1999 als Start-up in München und entwickelte Software, die eine Schnittstelle zwischen Kreditkartenunternehmen, Onlinehändlern und deren Kunden bildete. Durch diese Software wurden die Zahlungsdaten des Kunden an den Händler und an Kreditkartenorganisationen weitergeleitet. Zugleich überprüfte die Software die Vertrauenswürdigkeit des Kunden. Nach einigen anfänglichen wirtschaftlichen Turbulenzen und auch einer zwischenzeitlichen Insolvenz schien sich das Unternehmen rasant zu entwickeln. Niederlassungen in Asien, Afrika, Süd- und Nordamerika wurden gegründet. Im Jahre 2006 gelang der Aufstieg in den TecDAX, im September 2018 der in den DAX. Wirecard galt als der Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft, den traditionellen Industriebranchen wie Maschinen- oder Fahrzeugbau ein Äquivalent in der IT-Branche entgegenzusetzen. Doch am 25. Juni 2020 war Schluss. Das Unternehmen musste zugeben, dass 1,9 Milliarden Euro, die in der Bilanz als verfügbares Kapital ausgewiesen wurden, fehlten. Bis heute ist ungeklärt, ob diese Summe je vorhanden war oder durch Betrug verschwand. Die Vorstände und Aufsichtsräte des Unternehmens befinden sich zum heutigen Zeitpunkt in Haft oder werden per Haftbefehl gesucht.

Das verantwortliche Bilanzprüfungsunternehmen Ernst & Young erlitt einen erheblichen Reputationsverlust. Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung, die im Februar 2019 von der BaFin wegen Ungereimtheiten in der Halbjahresbilanz 2018 den Auftrag zur Prüfung erhielt, musste später zugeben, dass mit der über sechzehn Monate dauernden komplexen Prüfung im Wesentlichen nur ein Mitarbeiter betraut war.  Nicht zuletzt erlitten die Anleger, die dem Geschäftsmodell von Wirecard vertraut hatten, einen erheblichen finanziellen Verlust. Die Aktie stürzte von einem Preis von 92,39 € am 12. Juni 2020 auf 1,42 € am 26. Juni 2020 ab. Im Augenblick liegt der Börsenkurs bei 0,042 €.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wirecard

Der Grunewald ist ein rund 3000 Hektar großes Waldgebiet in den westlichen Berliner Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf. Er ist ca. 10 km lang und etwa 6 km breit und wird von der Autobahn A115 sowie einer Eisenbahnlinie durchschnitten. Trotz seiner Lage mitten in der Bundeshauptstadt Berlin (ca. 3,7 Millionen Einwohner) befindet sich seit Jahrzehnten ein Sprengplatz und ein Lager für alte Granaten, Munition sowie beschlagnahmte Feuerwerkskörper in dem Waldgebiet. Insgesamt lagerten dort rund 30 Tonnen Kampfmittel und Munition aus dem zweiten Weltkrieg sowie mehrere hundert Kilogramm Feuerwerk. 

In der Nacht zum 4. August 2022 brach auf diesem Sprengplatz ein Feuer aus. Doch die schnell verfügbare Feuerwehr konnte den Brand nur aus der Ferne bekämpfen, da die Detonationen das Leben der Feuerwehrleute gefährdeten. Erst nach reichlich einer Woche gelang es, die Munition auf dem Sprengplatz abzukühlen und damit die Gefahr von Explosionen auszuschließen. Weitgehend unbeachtet blieb in der öffentlichen Berichterstattung, wieso sich mitten in einer Millionenmetropole ein Sprengplatz und eine Lagerstätte für Munition befindet. Eine konsequent durchgeführte Gefährdungsbeurteilung wäre unweigerlich zu dem Schluss gekommen, dass im Sommer in Waldgebieten Brände möglich sind und diese ein erhebliches Risiko für die Lagerstätte darstellen. 

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/grunewald-hubschrauber-berlin-feuer-100.html

Als im Spätsommer 2021 sichtbar wird, dass Europa auf eine vierte Infektionswelle der Corona-19-Pandemie zusteuert, ist die Panik in der deutschen Hauptstadt Berlin groß. Wiederum droht die Überlastung der Krankenhäuser und ihrer Intensivstationen. Triage-Szenarien kursieren ebenso wie die Prophezeiung des Sterbens von zehntausenden vulnerablen Infizierten. Doch im Gegensatz zu den bisherigen Wellen sind diesmal die Schuldigen schnell ausgemacht. Es sind die Ungeimpften, die sich dem Serum aus unterschiedlichsten Gründen verweigern. Die Politik spricht von einer „Pandemie der Ungeimpften“ und davon, dass die Betten in den Intensivstationen nahezu ausschließlich mit ungeimpften Patienten belegt seien. Die öffentlich-rechtlichen Medien werfen den Impfskeptikern „unsolidarisches Verhalten“ und „Schmarotzertum“ vor, diskreditieren sie als Schwurbler, Reichsbürger oder gar gleich als Nazis. Ihre Bürgerrechte werden erheblich eingeschränkt, manche Politiker lehnen ihre medizinische Behandlung ab (Bodo Ramelow, Die Linke) oder fordern gar ihre Beugehaft zur Erzwingung der Impfung (Boris Palmer, Bündnis 90/Die Grünen).

Im November 2021 muss jedoch Gernot Marx, der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), in einer öffentlichen Anhörung vor dem Deutschen Bundestag zugeben, dass bisher nicht erfasst wurde, wie viele Patienten auf den Intensivstationen tatsächlich geimpft oder nicht geimpft seien. Ebenso muss Lothar Wieler, der Chef des Robert-Koch-Institutes, eingestehen, die Anzahl der geimpften Personen lange Zeit zu niedrig angegeben, zum Teil auch nur geschätzt zu haben. Dem bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit wird schließlich nachgewiesen, dass es bei der Erfassung von Corona-Fällen bis Anfang Dezember 2021 einen unbekannten Impfstatus automatisch als „ungeimpft“ eingruppierte.

So wurden den 14.652 infizierten und tatsächlich ungeimpften Menschen weitere 57.489 Personen zugeschlagen, deren Impfstatus nicht erfasst wurde.  Noch später mehren sich die Stimmen, die nicht nur der Überlastung der Intensivstationen widersprechen und die geringe Wirksamkeit der Impfungen dokumentieren, sondern zugleich auch auf die erheblichen gesundheitlichen Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe und auf eine steigende Todesrate sogenannter Dreifachgeimpfter verweisen.

https://www.achgut.com/artikel/deutschland_ein_luegenmaerchen_1

https://www.achgut.com/artikel/mrna_impfungen_der_perfekte_sturm

Im Oktober 2020 wurde endlich der Berliner Großflughafen eröffnet. Die Bauzeit betrug dreizehn Jahre, veranschlagt waren vier. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 7,1 Milliarden Euro, ursprünglich waren 1,9 Milliarden geplant. Das entspricht einer Kostensteigerung um 373%.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/So-viel-kostet-Steuerzahler-der-BER-article21340352.html#:~:text=Seit%20dem%20ersten%20Spatenstich%20haben%20sich%20die%20Kosten,im%20Oktober%202020%20knapp%207%2C1%20Milliarden%20Euro%20kosten.

Die Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie war für 2009 geplant. Diese Philharmonie sollte nicht mehr als 81 Millionen Euro kosten. Tatsächlich wurde sie im Januar 2017 eröffnet, die Baukosten beliefen sich auf 865,65 Millionen Euro.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/sechs-irrtuemer-um-den-bau-der-elbphilharmonie-in-hamburg-14613337.html

Der Freistaat Sachsen kaufte während der Coronapandemie 42 Millionen Schutzmasken im Gesamtwert von 120 Millionen Euro. Davon erwiesen sich 6,5 Millionen FFP2 im Wert von 16 Millionen Euro als unbrauchbar. Allerdings war der Freistaat nicht in der Lage, den oder die Lieferanten des Schunds zu identifizieren, da im genutzten Warenwirtschaftssystem für diesen Artikel keine Chargenrückverfolgung existiert.

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/corona-ffp-masken-qualitaetsmaengel-landesregierung-100.html