Viele hoffen auf einen beruflichen Aufstieg. Die Beförderung zum Teamleiter, zum Head of und später vielleicht zum Overhead dünkt ihnen als Lohn für die Mühe und Anstrengungen, die sie täglich im Unternehmen auf sich nehmen. Sie scheint ihnen den Respekt und die Achtung, die man ihnen in ihrer Arbeit entgegenbringt, widerzuspiegeln. Umso ernüchternder ist jedoch das Ergebnis, wenn sie den Schritt des Aufstiegs tatsächlich vollzogen haben. Denn hierarchische Karriere verschafft nicht mehr, sondern eher weniger Freiheiten. Der damit verbundene Titel interessiert keinen anderen als einen selbst. Und die sicher ganz ansehnliche Steigerung des Bruttogehalts wird durch den Fiskus marginalisiert. 

Hinzu kommt, dass die oder der Beförderte plötzlich mit neuen Arbeitsaufgaben konfrontiert ist. Es geht nicht mehr darum, die Kampagne zu planen, die Software zu schreiben oder das technische Produkt zu konstruieren. Stattdessen haben Führungskräfte die anzuleiten, die Kampagnen planen, Software schreiben und Produkte entwickeln. Also Urlaubspläne abzustimmen und Ziele mit ihren Mitarbeitern zu verhandeln. Reports für die Unternehmensführung zu verfassen und Kundenpräsentationen durchzuführen. Arbeitssicherheitsbelehrungen zu übernehmen und Vertretungen zu organisieren.

Das gleicht einem schlechten Tausch. Die Beförderten geben ihre berufliche Freiheit, die Chance zum kreativen Arbeiten und das Recht auf einen pünktlichen Feierabend für einen lausigen Titel, ein paar Euro mehr und ab und an ein Mittagessen mit dem CEO. Ich glaube, wir sollten tatsächlich über Beförderung nachdenken.