Leider lässt sich im Change der Umgang mit Mitarbeitern nicht vermeiden. Das ist unangenehm, denn nahezu alle Konflikte resultieren aus deren Unfähigkeit, sich in willkürlich getroffene Entscheidungen zu fügen. Um dennoch die Arbeit am Wandel des Unternehmens nicht über Gebühr zu beeinträchtigen, empfiehlt sich die Buchung von Outdoor-Trainings. Diese folgen dem Prinzip des größtmöglichen didaktischen Abstands und deeskalieren bestehenden Groll mittels Metaphern.

Für Führungskräfte eignen sich vor allem Settings mit Tieren. Beispielsweise mit Kaninchen nach der international anerkannten Methode „Management by bunny tooth“. In einem mehrtägigen Grundlagentraining lernen die Manager, Ordnung in den Stall zu bringen und ein Ausbüxen der possierlichen Tiere zu vermeiden. Denn das gehört zu den Aufgaben der Führungskräfte: unkontrolliertes Hoppeln vermeiden, Nesthocker zu großen Sprüngen animieren und ab und an auch mal einen Mitarbeiter in die Pfanne hauen.

Oftmals beginnt das Training mit einer Beobachtungsübung: Welcher Rammler besteigt welche Zibbe wie oft? Warum sucht er gerade diese? Mit welchem Rammler würde ich mich im Umgang mit meinen Mitarbeitern identifizieren? Welches Zibbenverhalten wähle ich, wenn mich mein Chef bügelt? Jeder Manager entwickelt so seine persönlichen Vorstellungen von Führung und Geführtwerden, die er anschließend in kleinen Rollenspielen improvisiert.

Ebenso beliebt sind Führungsübungen. Dabei halten die Teilnehmer auf Angelhaken gesteckte Möhren in ein Freigehege und beobachten die Wirkung des Köders auf die extrinsische Motivation der Karnickel. Welche Anzahl von Möhren löst welche Aktivität aus? Bis zu welcher Menge nimmt das Interesse zu und ab wann wird ein Desinteresse erkennbar?

Sollten anschließend noch immer Defizite ersichtlich sein, dürfen die Führungskräfte ihre Managementkompetenz in einem Aufbautraining erweitern. Dabei gilt es, intrinsische Motive zu stimulieren und die Karnickel bei der Suche nach dem Sinn ihres Geführtwerdens zu unterstützen. Körperkontakt, also Kuscheln oder Streicheln, nimmt einen ebenso großen Raum ein wie das Übermitteln von stimulierenden Botschaften. Managern, die dieses Aufbautraining absolvieren, wird anschließend der Titel „Karnickelflüsterer“ verliehen.

Mitarbeiter werden dagegen verpflichtet, an einem Wochenende vor dem Werkstor Berge zu erklimmen, Gräben zu überwinden oder sich in Tiefen abzuseilen. Mit diesen Übungen assoziiert der Outdoor-Trainer die Erreichbarkeit unerreichbarer Projektziele, die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen mit unterschiedlichen Interessenlagen sowie das Eindringen in Verborgen gehaltene Veränderungsmotive. Wenn zum Abschluss alle Teilnehmer bestehende Widersprüche symbolisch in einem Loch zwischen zwei Fichten begraben, dürfen Sie sicher sein, alles Managermögliche dressiert zu haben, um die Mitarbeiter auf die Veränderungen vorzubereiten.