„Nein“, sagt der Erste, „Doch!“, erwidert der Zweite, und der Dritte fragt: „Ob es für uns ist?“ Er deutet auf das auf dem Tisch liegende Paket. „Für wen sonst?“, fragt der Zweite zurück und der Erste ergänzt: „Wer außer uns kommt hier runter?“ Der Dritte reibt sich die Hände: „Sollen wir es aufmachen?“ Doch der Erste hält ihn zurück. „Auch wenn es für uns zu sein scheint … Von wem ist es?“ Der Zweite fixiert das Einschlagpapier. „Es ist kein Schild daran.“ Der Erste drückt die Hand des Dritten neuerlich zur Seite. Worauf der flüstert: „Es sieht so edel aus!“ Der Erste nickt begütigend. „Auf unserem Tisch ein Paket …“ „Nein, ein Geschenk!“, unterbricht ihn der Zweite und fährt mit den Fingerkuppen über die seitliche Fläche. „Wie sanft sich der Einschlag anfühlt.“ Gerne würde der Erste auch diese Berührung unterbinden, doch er beschränkt sich auf einen eindringlichen Blick. „Auf unserem Tisch liegt ein Geschenk und keiner von uns hat es dorthin gelegt.“ „Ich nicht“, antwortet der Dritte, „Ich auch nicht“, ergänzt der Zweite. „Und ich ja wohl gar nicht“, nickt der Erste. „Aber es muss jemand dahin gelegt haben.“ Der Zweite wippt ungeduldig auf den Zehenspitzen: „Was wohl darin ist?“. „Wenn wir wüssten, von wem es ist, würden wir es ahnen.“ Der Dritte blickt zum Ersten. Der schaut nachdenklich zur Kellerdecke. „Da sich keiner hier runter verirrt, kann es nur von oben kommen.“ Dann hebt er den Zeigefinger: „Geschenke von oben enthalten selten Gutes.“ „Vielleicht schauen wir hinein?“ Doch bevor der Zweite zugreifen kann, zieht der Erste das Paket auf seine Seite. „Einmal aufgemacht, lässt es nicht mehr verleugnen.“ Der Dritte wischt sich über die Nase: „Der Spender wird nach dem Paket fragen.“ „Den wir nicht kennen“, erwidert der Zweite. „Aber er wird sich zu erkennen geben“, setzt der Dritte fort. „Und er wird fragen, ob uns sein Geschenk nützt und wir es auch nutzen.“ Der Zweite schüttelt den Kopf: „Wir wissen nicht, was in dem Paket ist!“ „Deswegen“, meint der Erste. „Wir wissen nicht, ob uns gefällt, was wir finden werden.“ „Aber es könnte uns auch gefallen.“, entgegnet der Zweite. Der Erste nickt: „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Würden wir es öffnen, müssten wir nehmen, was wir fänden.“ „Hast du von oben schon einmal Gutes erhalten?“, ergänzt der Dritte. „Aber auch nichts Schlechtes!“, trotzt der Zweite. „Weil wir aufgepasst haben.“ Der Erste stupst zum Zweiten. „Magst du es aufmachen?“ Der Zweite streicht noch einmal mit den Fingerkuppen über das silberne Geschenkband. Dann schüttelt er den Kopf. Der Erste blickt zum Dritten. Der nickt. Worauf der Erste das Paket in den Schrank schiebt, in dem sich schon viele Pakete befinden. Das Schloss rastet ein und der Erste lässt den Schlüssel in die Tasche seiner Weste gleiten. „Nun“, sagt er, „können wir immer behaupten, es hätte nie ein Paket gegeben.“